Projekt KIRMES - Künstliche Intelligenz in radiologischen Messungen
02.08.2021 FUSE-AI entwickelt zusammen mit der Universität Lübeck, dem BG Klinikum und dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung das Projekt KIRMES.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will mit der Hightech-Strategie 2025 das Ideen-/Innovationspotenzial von Start-ups im Bereich Spitzenforschung zu interaktiven Technologien für Gesundheit und Lebensqualität stärken. Start-ups sind Treiber für Innovationen und tragen ganz wesentlich zu wirtschaftlicher Dynamik und Strukturwandel bei.
Das sehen wir auch so und haben am 15.07.2021 unsere Projektskizze für „START-interaktiv: Interaktive Technologien für Gesundheit und Lebensqualität“ eingereicht. Projektträger ist die VDI / VDE Innovation und Technik GmbH. Dafür werden wir den Proof-of-Concept einer intelligenten Bildanalyse Software entwickeln, die die Auswertung von Frakturaufnahmen bei langen Röhrenknochen erleichtert und ungünstige Heilungsverläufe prognostiziert.
Knochenbrüche (Frakturen) können für Betroffene, Mediziner*innen und auch für die Gesellschaft zu einer großen Herausforderung werden. Verheilt ein Bruch der oft betroffenen langen Röhrenknochen an Armen oder Beinen nicht oder fehlerhaft, leiden die Patient*innen unter chronischen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Das führt in der Regel zu einer signifikanten Verschlechterung der Lebensqualität und zusätzlich zu einer Verminderung der sozialen und beruflichen Teilhabe. Monate- bis jahrelange Pflegebedürftigkeit ist oft die Folge eines komplizierten Knochenbruchs, im schlimmsten Fall droht die Arbeitsunfähigkeit.
Medizinische Bildanalyse in der Frakturdiagnostik und -therapie
Die Unfallchirurgie und Radiologie stehen mit der Frakturdiagnostik und -therapie vor relevanten Herausforderungen. Heutzutage werden in der medizinischen Versorgung von Frakturen Röntgenaufnahmen zu unterschiedlichen Zeitpunkten erstellt, um die Fraktur und den Heilungsverlauf zu beurteilen. Ein Arzt bzw. eine Ärztin bewertet anschließend den Frakturspalt sowie das Heilungsgewebe und ermittelt daraus das Risiko einer sogenannten Pseudarthrosebildung (Fehlheilung). Die medizinische Bildanalyse und die Verlaufsbeurteilung sind dabei meistens rein subjektiv und von der Expertise des Mediziners, bzw. der Medizinerin abhängig.
Die Software KIRMES soll frühzeitig Auffälligkeiten im Heilungsprozess auf den Röntgenbildern erkennen, so dass zusätzliche Therapieoptionen schnell eingesetzt werden können, um eine Heilung zu beschleunigen. Es ist zu erwarten, dass sich die Krankheitsdauer signifikant verringert, je früher zusätzliche therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden
Die Gesamtprojektkoordination des Projekts und die Software-Entwicklung übernimmt FUSE-AI. Die Röntgenaufnahmen mit den klinischen Annotationen stellen das BG Klinikum und die Universität Lübeck zur Verfügung. Das IZT übernimmt die Untersuchungen zum Thema Ethik in der Technikfolgenabschätzung.